Städtische Aktion

Der Müll verliert

, 03.09.2008, Björn Goldmann (Text), Tom Thöne (Fotos)

Um die Bevölkerung für eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu gewinnen, setzt die Stadt auf die Sportvereine. Zum Auftakt von „Super-Sauber-Oberhausen” erschienen rund 500 Athleten und ihre Familien.

Auf Plakaten gehen sie dem Müll mit dem Degen zu Leibe. Sie versetzen ihm einen gezielten Karateschlag, schmettern ihn mit dem Badminton-Schläger hinfort oder werfen einen blauen Abfallsack durch einen Basketballkorb. Oberhausens Sportler sagen dem Dreck in der Stadt den Kampf an. „Eine Wohnung kann man alleine sauber machen, aber eine ganze Stadt kann man nur gemeinsam vom Müll befreien”, sagt Oberbürgermeister Klaus Wehling und gibt damit den Startschuss für die Aktion „Super-Sauber-Oberhausen”.


Ungeduldiges Warten auf die Eröffnungsfeier. Das Logo der Aktion Super - Sauber - Oberhausen.

Im Grillopark hatten sie sich versammelt: Die Mitglieder von sechs Sportvereinen. Klein und groß, jung und alt, rund 500, gekleidet in roten, dunkelgrünen, blauen oder gelben Shirts. Auf sie setzt die Stadtverwaltung mit ihrer neuen Aktion. Sie sollen die Botschaft um die städtische Sauberkeit in ihren Vereinen verbreiten und über Angehörige und Freunde auch nach außen tragen. „Sportler haben eine Vorbildfunktion und Disziplin. Das ist auch für die Umweltbindung wichtig”, findet Dirk Buttler, für den Umweltschutz zuständiger Dezernent.

„Eine gute Sache. Da kann sich jeder in Oberhausen engagieren”, sagt Fußballer Pascal Daus vom SC Buschhausen. Auf den Plakaten und Flyern, mit denen bald für die Aktion geworben wird, ist er es, der triumphierend eine Mülltonne wie einen Pokal über seinen Kopf streckt. „Wir freuen uns sehr auf diese Aktion”, sagt auch der Vorsitzende des Vereins, Rolf Dahmen.

Die Vereine selbst sollen über ein sogenanntes Umweltmanagement zum verminderten Ressourcenverbrauch in ihrer sportlichen Heimat motiviert werden. Wie lässt sich Abfall vermeiden? Wo kann Energie gespart werden? Wie können Material und Nahrungsmitteln nach ökologischen Kriterien beschafft werden? Nach zwei Jahren sollen die Klubs eine Erfolgsbilanz aufstellen, um so auch längerfristige und nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Und wenn nicht der sportliche Ehrgeiz lockt, dann vielleicht der mit 5000 Euro dotierte Umwelt-Award, für den sich alle Vereine mit ihren Aktionen bewerben können.

         
    Badminton-Model Jessica Röthel                             Karate-Model Sarah Meier

Bleibt noch zu klären, wie sich denn die Amateur-Models beim Fotoshooting gefühlt haben. „Es war anstrengend”, sagt Badminton-Spielerin Jessica Rödel von der Spvgg. Sterkrade Nord. Das fand auch Sitzballer Joachim Tümmers vom Behindertensporverein. „Ich muss allen professionellen Models Respekt zollen. Es hat eine gute halbe Stunde gedauert, bis das eine Bild im Kasten war.”