BSCO:

Begeht die größte Familien-Weihnachtsfeier Oberhausens!

Karate ist Kampfsport, sicher, aber Kampfsport hat nicht unbedingt etwas mit Härte oder Agressionen zu tun. Natürlich hat Kampfsport den Zweck sich im Zweifel gegen Angreifer verteidigen zu können, und oft genug wird ein solches Ansinnen von Kampfsportarten und Vereinen präsentiert.

Das Budo Sport Center Oberhausen bleibt der Grundauffassung dieses Sportes zweifelsohne treu, wie die vielen Auszeichnungen während der Weihnachtsfeier in der Willy Jürissen Halle deutlich aufzeigten, Landesmeister in fast allen Klassen, Teilnahme an der deutschen Meisterschaft usw., aber auch wenn solcherlei Ehrungen wichtig und richtig sind, waren sie doch fast Nebensache und das nicht einmal zum Ärger der Ausgezeichneten. Schon im ersten Block rieb sich so manch ein verwunderter Beobachter die Augen. Da führten jede Menge Kinder und Jugendliche Übungen vor, allerdings anders als erwartet. Hans Wecks persönlich gab über Mikrophon die Kommandos und das Ganze geriet schnell zum sportlichen Spiel mit durch die Beine Krabbeln, Trainer finden und fangen und, um es nicht vergessen, manchmal hatte man den Eindruck die Trainer selbst waren die größten Kinder an diesem Tag. Selbst als die Kids mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Bauchmuskulatur ihrer Trainer testen durften. Ein Riesen Spass und selbst in der zwanzig Minütigen Pause war keine Spur von Erholung zu merken. Wer sich nicht am Buffet verköstigte, tobte weiter in der Halle, Kopfstand-Wettbewerb an der Wand z.B., Kleingefechte spaßeshalber, die Eltern mitten drin und Kleinkinder der Krabbel - Karatekas, denn, so Pressesprecher Willi Balzer, die Krabbelgruppe ab drei Jahre ist ausgesprochen aktiv. Ein Verein für die ganze Familie, Freunde, im Grunde eine einzige Großfamilie. Augenfällig auch, das es von Kleinkindern bis hin zu den Karategreisen nicht einen gibt, der dem Klischee über eine der schlimmsten Zivilisationskrankheiten entspricht. Keine verfetteten Jugendlichen, Kinder oder Erwachsene, alle rank, schlank, fit und mit Spass bei der Sache. Das das Ganze auch einen Sinn und Zweck hat, zeigte der zweite Block nach der Pause. Kinder führten vor, das es auch für deutlich größere und auch in der Überzahl nicht möglich ist, ihnen den Roller oder den Schulranzen zu stehlen. Eine weitere Überraschung war die jener Jugendlichen Karate-Kids an ihre Trainer. Rappende Karatekas, mit einem Song über den eigenen Verein mit Schmackes und Pfiff. Der BSCO in Gänze zeigte, das Tradition eben nicht bedeutet die Asche der Vergangenheit zu bewahren sondern die Fackel der Leidenschaft in die Zukunft zu tragen. Wir leben nun einmal nicht im Mittelalter oder den sechzigern, und auch wenn die Gründer des heutigen BSCO einst selbst mit Janis Joplin, Beatles, Stones und Deep Purple aufgewachsen sind, bleiben sie dem Neuen aufgeschlossen wie ältere Geschwister, ohne das der Respekt der Jugend verloren ging. Alle Achtung, vielleicht ist das ein Grund, warum sich alle Generationen im BSCO gut aufgehoben fühlen, auf jeden Fall ist es die einzige Erklärung, warum der BSCO für seine Weihnachtsfeier gleich die große Willy Jürissen Halle braucht, denn alles in allem nahmen so um die 1.000 Menschen in Zivil und in Kampf-/Trainingsanzügen teil.

Harald F.Neumann